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Warum die Angst vor dem Zahnarzt genauso ernst genommen werden muss wie die vor Vogelspinnen

Nicht alles, was wir von unseren Eltern an Eigenschaften oder Verhaltensweisen „erben“, kann als Segen betrachtet werden. Vielmehr empfinden wir unerwünschte Persönlichkeitsmerkmale eher als Fluch. Es kommt nicht von ungefähr, dass junge Menschen oft sagen, sie wollten nicht wie ihre Eltern werden (die Tatsache, dass sie häufig trotzdem so werden, sei nur fürs Protokoll erwähnt). Dentalphobie ist offenbar auch von Eltern auf ihre Kinder übertragbar, wie eine Studie herausgefunden hat.

Angst vor Spinnen oder Angst vor Spritzen?

Bisher gingen Forscher meist davon aus, dass die Dentalphobie mit ihren Symptomen am ehesten mit der Angst vor Spritzen, Blutungen oder Verletzungen auf eine Linie zu stellen ist. So nachvollziehbar das klingen mag, tatsächlich ist das offensichtlich ein Irrglaube. Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Zeigen bestimmter Bilder entsprechende Reaktionen zu beobachten sind. Die Bilder reichten von neutralen Gegenständen wie Bäumen über Bohrer, die beim Zahnarzt verwendet werden bis hin zu Insekten wie etwa Vogelspinnen. In der Folge wurden Gehirnströme, Puls und die Mimik der Probanden untersucht und analysiert. Mit überraschenden Resultaten. Aufgrund der Tatsache, dass der Bereich des Gehirns, der für die Verarbeitung optischer Reize verantwortlich ist, bei den Untersuchungen sehr aktiv war, schlossen die Forscher, dass die Dentalphobie am ehesten mit der von Phobien gegenüber ganz bestimmten Tieren vergleichbar ist.

Die Studie, die aus den Untersuchungen entstand, kam zum Schluss, dass der therapeutischen Hilfe für Zahnarztpatienten mit der Hilfe dieser neuen Erkenntnisse neue Ansätze gut zu Gesicht ständen. Auch für Zahnärzte, Angehörige, Freunde und natürlich den Menschen mit Dentalphobie selbst kann diese Studie hilfreiches Wissen liefern.

Sinnvolle Hilfe von „Light“ bis „Professionell“

Keine Phobie gleicht bis ins Detail der anderen, das gilt auch für Menschen mit Dentalphobie. Hinzu kommt die Frage, wie lange die Phobie schon besteht bzw. wie lange der letzte Zahnarztbesuch her ist. In weniger schweren Fällen kann die Hilfe durchaus vom Partner, von guten Freunden oder Familienangehörigen kommen. Sie können als Gesprächspartner im Vorfeld eine wichtige Stütze sein, aber auch beim Besuch beim Zahnarzt selbst eine beruhigende Wirkung haben.

In anderen Fällen allerdings ist der ungesunde Zustand der Zähne bereits so weit fortgeschritten, dass die liebsten Menschen alleine das Problem nicht mehr bewerkstelligen können. Hier ist professionelle Hilfe der einzig gangbare Weg. Ob dies in Form von Gesprächstherapie geschieht, Hypnose oder andere Methoden angewendet werden, ist im Einzelfall zu klären. Wenn „gar nichts mehr geht“, bleibt jedoch meist nur die Maßnahme Vollnarkose. Sie sollte zwar die letzte Option sein, aber niemals als Möglichkeit ausgeblendet werden.

Erfahrungsberichte

Nachrichten

Praxisalltag: Die Krux mit der Spritze

Wer Patienten mit Dentalphobie verstehen will, muss sich zunächst von zahlreichen eigenen Einschätzungen und Einstellungen verabschieden. Denn die Wahrnehmung von Menschen mit Zahnarztangst ist eine andere. Wer das weiß, ist einen großen Schritt weiter – und wird die Spritze mit neuen Augen betrachten.

Zahnhygiene und Kunst: Passt das zusammen?

Der Zahnarztbesuch ist immer wieder so ein Thema. Während die eine Personengruppe sich auf den Behandlungsstuhl setzt, als würde sie in einem Kinosessel Platz nehmen, bekommt die andere schon Panik, wenn sie auch nur an den Geruch einer Praxis denkt. Eine russische Künstlerin möchte auf das Thema Zahnhygiene aufmerksam machen und hat dazu sehr eigenwillige Skulpturen entworfen.

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