Aktuelles
Fünf Prozent der Menschen in Deutschland vermeiden den Besuch beim Zahnarzt. Aus Angst. Doch es gibt nicht nur diese Angstpatienten, deren Leiden Dentalphobie genannt wird. Auch Menschen ohne diese ausgeprägte Panik fürchten sich vor dem Zahnarzt, immerhin 75 Prozent quält das Angstgefühl, wenn der Zahnarztbesuch naht. Doch es gibt Methoden, um das Leid zu lindern. Denn schließlich ist auch Zahnärzten klar, dass sie auf die Emotionen ihrer Patienten eingehen müssen.
Wir leben in einer Zeit der Angst. Zu verdanken haben wir das Corona und den Folgen, die sich daraus ergeben. Für Menschen mit Zahnarztangst (Dentalphobie) stellt Corona eine besondere Herausforderung dar. Denn der Gang in die Zahnarztpraxis ist ohnehin schon schwer. Durch Corona wird es nicht leichter.
Aber es gibt Hoffnung.
Menschen mit Dentalphobie haben es nicht leicht. Doch zur Zahnarztangst kommt noch ein weiterer Faktor hinzu, der auf die Stimmung drückt: das Internet bzw. die Medien. Die versprechen immer wieder einfache Lösungen für ein gravierendes Problem. Fünf Tipps hier, acht Empfehlungen dort – und schon ist man seine Angst los.
Das ist Unsinn! Machen Sie sich das als Betroffener bitte bewusst. Denn solche Meldungen sind gefährlicher (für Sie), als Sie vielleicht denken.
Wann wird bei der Angst die Stufe zur Krankheit überschritten? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die unter Zahnarztangst leiden. Denn wirklich gern zum Zahnarzt geht wohl fast niemand. Aber wo liegen die Grenzen zwischen natürlicher Angst und pathologischer Panik?
Erfahrungsberichte
Ein Mann erzählt, dass ihm im Jugendalter von seinem Zahnarzt verdächtig viele Zähne gezogen wurden. Andere Behandlungsoptionen schienen für den Zahnmediziner keine Option zu sein. Der Betroffene leidet noch heute unter starker Zahnarztangst.
Alexander könnte als klassischer Fall bezeichnet werden. Durch seine Zahnarztangst war er schon jahrelang nicht mehr in einer Praxis. Als er sich dann durchgerungen hat, hatte er das Glück, zu einem Zahnarzt zu kommen, der empathisch auf seine Ängste eingegangen ist und die Behandlung nicht überstürzt hat.
Jana hat bei ihrem Zahnarztbesuch gleich zwei wichtige Erfahrungen gemacht. Zum einen hat sie festgestellt, dass Lachgas seinen Namen nicht der Eigenschaft des Lachens zu verdanken hat. Die beruhigende Wirkung hat sich aber positiv auf die Behandlung ausgewirkt. Und zum anderen ist Jana der festen Überzeugung, dass selbst die besten Methoden wirkungslos sind, wenn der Zahnarzt unsensibel ist.
Bei Max war es sein 50. Geburtstag, der ihn die Entscheidung treffen ließ, nun allen Mut zusammen zu nehmen und einen Zahnarzt aufzusuchen. Belohnt wurde sein Mut nicht, zumindest zunächst nicht. Max musste die Erfahrung machen, dass nicht jede Praxis, die vorgibt, auf Dentalphobie spezialisiert zu sein, das auch wirklich ist. Letztlich fand er aber die Praxis, die mit ihm vorsichtig genug umgehen konnte.
Wenn es ein Vorzeigebeispiel für ein Kindheitstrauma gibt, dann ist Petra sicher die beste Wahl. Sie kannte bis zu ihrem 10. Lebensjahr überhaupt keine Angst vorm Zahnarzt und wurde dann von einem Zahnmediziner so plump behandelt, dass sie von diesem Zeitpunkt an nicht mehr ohne Panik eine Praxis aufsuchen konnte. Sie musste bis zum 40. Lebensjahr warten, bevor sie einen Zahnarzt fand, der einfühlsam mit ihr umging.
Daniel hat erkannt, dass seine Zahnarztangst erheblichen negativen Einfluss auf sein Leben nimmt. Bei ihm war es weniger die Angst als vielmehr die Scham, die ihm das Leben schwergemacht hat. Er traute sich kaum noch unter Leute, weil ihm seine Zähne peinlich waren. Nachdem er sich aufgerafft hatte, zu einem feinfühligen Zahnarzt zu gehen, hat er ein völlig neues Lebensgefühl.
Bei Andrea liegt ein Teil des Problems in der Kommunikation. Oder besser: in der fehlenden Kommunikation. Sie hatte als junges Mädchen einen Zahnarztbesuch, der eine umfangreiche Behandlung zur Folge hatte. Doch reden wollte darüber niemand mit ihr.
Nachrichten
Wer Patienten mit Dentalphobie verstehen will, muss sich zunächst von zahlreichen eigenen Einschätzungen und Einstellungen verabschieden. Denn die Wahrnehmung von Menschen mit Zahnarztangst ist eine andere. Wer das weiß, ist einen großen Schritt weiter – und wird die Spritze mit neuen Augen betrachten.
Der Zahnarztbesuch ist immer wieder so ein Thema. Während die eine Personengruppe sich auf den Behandlungsstuhl setzt, als würde sie in einem Kinosessel Platz nehmen, bekommt die andere schon Panik, wenn sie auch nur an den Geruch einer Praxis denkt. Eine russische Künstlerin möchte auf das Thema Zahnhygiene aufmerksam machen und hat dazu sehr eigenwillige Skulpturen entworfen.